1. Vorwort

Mit meiner Konzeption wende ich mich an Eltern, welche eine familiennahe Betreuung für ihr Kind suchen.

Seit 2004 bin ich anerkannter Tagesvater der Stadt Dresden. Im Laufe der Jahre habe ich viel Erfahrung sammeln können.

Besonders die gesunde Ernährung, und das Berücksichtigen spezieller Ernährungswünsche (Vegetarier, Allergien, Unverträglichkeiten), ist mir ein großes Anliegen. Aus diesem Grund bereite ich jeden Tag die Mahlzeiten selber frisch zu. Ebenso sind das Spielen und Erleben der Natur in meinem Tagesablauf fest verankert.

Meine Tagespflegestelle ist in unserem Familienhaushalt integriert. Ich bin glücklich verheiratet und wir haben vier eigene Kinder (geboren 2002, 2005, 2008, 2015).

2. Rahmenbedingungen meiner Tagespflegestelle

In meiner Tagespflegestelle betreue ich bis zu fünf Kinder im Alter von 8 Wochen bis zum dritten Lebensjahr. Meine Tagespflegestelle ist Montag bis Freitag von 07.00 Uhr bis 16.00 Uhr geöffnet.

Die Busmannstraße liegt im Ortsteil Dresden-Mockritz, nahe des Mockritzer Freibades. Sie ist gut mit dem Bus (Linie 63,66 und 87 – ca. 3 min Fußmarsch) zu erreichen.

Die Räumlichkeiten meiner Tagespflegestelle befinden sich im Erdgeschoss unseres Reihenhauses. Sie sind ca. 45 m² groß. Es gibt ein großes Zimmer (geteilt in Spiel- und Schlafbereich), Bad, Küche und einen Essbereich.

Im Schlafbereich steht für jedes Kind ein liebevoll gestaltetes eigenes Bett bereit. Der Essbereich umfasst einen großen Tisch, an dem wir alle gemeinsam speisen.

Im Spielbereich befindet sich eine Hochebene mit herunterklappbarer Eisenbahnplatte, integrierten Regal und einer Kuschelhöhle. Außerdem gibt es ein großes Bälle-Bad mit Rutsche und eine große Kinderküche aus Holz.

Im kleinen Garten des Hauses befinden sich, über die kalte Jahreszeit, unsere Zwergkaninchen. Außerdem gehört zu meinem Haushalt ein kleiner Mischlingshund.

In der näheren Umgebung gibt es einige große und kleine Spielplätze. Im Sommer können wir im nahegelegenen Kaitzbach spielen und baden. Wir haben das Glück einige autofreie Bereiche, zum Spazieren gehen, in unmittelbarer Nähe zu haben. Zudem befindet sich der Große Garten in gut erreichbarer Nähe.

3. Ziele für die pädagogische Arbeit mit Kindern

Ich bin der Ansicht, dass man den Kindern, um eine bestmögliche Entwicklung zu erzielen, viel Freiheit lassen aber auch Grenzen setzen muss. Natürlich gehören neben der Erziehung auch das soziale Umfeld und die Rahmenbedingungen, die ein Kind umgeben, dazu. Damit meine ich z.B. die körperliche Hygiene und Situation, die das Kind vor allem auch zu Hause geboten bekommt. Ich als Tagesvater habe für mich den Anspruch, meinen Tageskindern einen gesunden Ausgleich zu ihren häuslichen Situationen zu bieten. Daher werde ich bei einem z.B. völlig überreizten Kind versuchen, ihm nötige Ruhe zu geben, die es als Ausgleich braucht.

Genauso kann man bei Förderung, Bewegungsmangel und Ernährungsschwierigkeiten fortfahren. Ich kann meine Tageskinder dadurch in einem wichtigen Schritt, bezüglich der Entwicklung, unterstützen. Denn wenn erst einmal die äußerlichen Bedingungen stimmen, kann das Kind sich besser entfalten.

Meine Tageskinder erziehe ich stark zur Selbstständigkeit. Dies bedeutet, dass ich sie altersgemäße Aufgaben übernehmen lasse, wie z.B. das Aus- und Anziehen, selber essen/ trinken, aufräumen, anderen helfen, usw.. Diese Selbstständigkeit ist eine Grundvoraussetzung für ein starkes Selbstbewusstsein, welches wohl jedes Kind in der heutigen Zeit haben sollte. Zudem ist bewiesen, dass die Selbstständigkeit der Suchtpräventation dient.

Ich verbringe viel Zeit mit den Kindern an der frischen Luft. Da sind die Sinneswahrnehmung und Wahrnehmungsschulung am Größten. In der Natur gibt es sehr viele natürliche Reize, die die Kinder kennenlernen und durch welche sie auch feinfühliger werden. In der Natur aufgewachsene Kinder sind meist ruhiger und können sich besser konzentrieren. Viele Kinder erleben schon viele unnatürlichen Reize, durch welche sie teilweise schon abstumpfen.

Mein Ziel ist es daher, die Kinder wieder auf die Kleinigkeiten und die Natur aufmerksam zu machen. Sie lernen die Kleinstlebewesen und Vögel kennen, können vielleicht das erste Mal richtig im Sand buddeln oder durch die Pfützen springen. Da wir auch bei Regenwetter, Sturm und Schnee rausgehen, sind den Kindern alle Jahreszeiten und die Wandlung der Natur bekannt. Außerdem lernen sie ihre Umwelt gut kennen. Oft sehen wir die Müllautos und schauen fasziniert zu, wie sie verladen, oder der Bagger gräbt große Löcher, der Rasen wird gemäht, die Straße wird gepflastert, … .

Mir ist es ein Anliegen, den Kindern ihre Umwelt zu zeigen. Dazu gehört auch, dass wir Ausflüge unternehmen. Zu den Ausflugszielen zählen unter anderem der Zoo, der Bauernhof in Nickern, die Elbe mit Schiffen und Gänsen, der Flughafen, bei dem die Fahrt mit der S-Bahn schon eine Attraktion sein kann, der Tierarztbesuch, oder auch der Bahnhof, die Bibliothek.

Außerdem versuche ich Möglichkeiten, die sich ergeben aufzugreifen. So hatte ich das Glück, bei einem Imker die Bienen mit den Kindern zu beobachten und anschließend den Honig aus den Waben zu schleudern.

Meiner Meinung nach, sind das für die Kinder die wichtigsten Erfahrungen, auf denen alles andere basiert. Ganz von alleine kommen da Fragen nach dem „Warum“.

Am Vormittag besuchen wir meist einen Spielplatz, den wir erlaufen müssen. Auf diesem Weg lernen die Kinder Gefahrensituationen zu erkennen und sich dementsprechend zu

verhalten. Gerade wenn wir uns im Straßenverkehr befinden, ist es wichtig, dass die Kinder Regeln beachten und ihre Grenzen kennen. Da es sehr gefährlich werden kann, wenn sie nicht hören würden, gibt es sehr klare Anweisungen.

Am Spielplatz angekommen, haben die Kinder dann viel Zeit und Freiraum zum Spielen. Natürlich entstehen dort auch Konfliktsituationen, in denen ich mich vorerst zurückhalte. Sobald es aber zu Handgreiflichkeiten kommt, bin ich da und versuche zu schlichten.

Für die Kinder ist dieses freie Spiel sehr wichtig, damit sie sich gesund entwickeln können. Neben dem Sozialverhalten anderen Kindern gegenüber, werden auch die Sinne geschult.

Beim Mittagessen und auch bei den anderen Mahlzeiten lege ich Wert auf eine vollwertige und gesunde Ernährung. Beim Einnehmen der Mahlzeiten ist es mir wichtig, dass meine Tageskinder schon erste Tischmanieren erlernen. Dazu gehört das Essen mit Besteck (Löffel, Gabel), aus dem Becher trinken, usw.

Altersentsprechend und den Jahreszeiten angepasst, führe ich mit den Kindern kleinere Bastelarbeiten durch. Dazu sei aber erwähnt, dass ich die Kinder frei entscheiden lasse, was und wie sie mitmachen.

Zum Beispiel sähe ich vor Ostern mit den Kindern Ostergras, oder vor Sankt Martin werden Laternen gestaltet. Meist ist für diese Altersgruppe, von 0-3 Jahren, das Malen am geeignetsten. Statt aber nur auf Papier zu malen, bemalen wir z.B. Holzfiguren. Außerdem ist die Malkreide meist mit auf dem Spielplatz, sodass die Kinder jederzeit auch auf dem Gehweg künstlerisch tätig werden können. Manchmal entstehen tolle Gebilde mit Naturmaterialien im Sand.

Die größeren Kinder können auch Holzperlen fädeln, oder Gemüse schneiden.

Ich zeige den Kindern verschiedene Materialien und wie man sie bearbeiten oder bespielen kann. Sie können dies frei ausprobieren. Bei diesen Materialien achte ich darauf, dass sie natürlichen Ursprungs (wenn möglich) sind, am besten noch selbst gesammelt.

Was ich damit sagen möchte ist, wir „basteln“ und „werkeln“ viel über den Tag verteilt, ohne das am Ende immer ein „sichtbares“ Ergebnis steht.

Um für die Eltern unsere täglichen Erlebnisse sichtbar zu machen, fotografiere ich, wenn es mir möglich ist. Die Bilder werden dann regelmäßig im Eingangsbereich ausgehangen. Dadurch dokumentiere ich Ausflüge und Entwicklungsschritte.

An erster Stelle stehen jedoch die Kinder. Von daher ist es mir auch nicht ständig möglich Fotos zu machen.

Eine prägende Phase ist die Eingewöhnung.

Aus diesem Grund verläuft die Eingewöhnung bei mir über ca. einen Monat. In den ersten zwei Wochen begleitet mich ein Elternteil mit dem Kind morgens zum Spielplatz. Vor allem in der ersten Woche halte ich mich im Hintergrund, damit das Kind erst einmal mich und die Gruppe kennen lernen kann. Im Verlauf der zweiten Woche werden erste kurze Trennungsversuche unternommen. Je nachdem steigere ich dann die „elternfreien“ Betreuungszeiten (Mittagessen, Schlafen). An erster Stelle steht aber immer das Kind, nach dem ich mich richte. Dadurch gibt es keinen festen zeitlichen Rahmen.

Die Eingewöhnungsphase ist sehr intensiv für alle, aber ich habe sehr gute Erfahrungen mit dieser Länge gemacht. Denn, wenn das Kind richtig eingewöhnt ist, erkrankt es seltener und auch die Betreuung nach Urlaub oder anderen Abwesenheitsgründen, ist unproblematisch.

Die gemeinsame Zeit mit den Eltern am Beginn der Betreuung, schafft die Möglichkeit des gegenseitigen Kennenlernens. Die Eltern erleben mich mit den Tageskindern, lernen die Umgebung und unsere Spielplätze kennen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es den Eltern dadurch leichter fällt ihr Kind abzugeben.

4. Was mir besonders am Herzen liegt

Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Theorie sich meist von der Praxis etwas unterscheidet. Zudem sind mir einige Punkte wichtig, bei denen es sehr zum Vorteil ist, wenn die Eltern ähnliche Ansätze haben, bzw. mich hinsichtlich dieser Dinge unterstützen. Ein Kind hat es wesentlich einfacher, wenn Elternhaus und Tagespflegestelle ein Team sind.

Der erste Punkt ist die Sauberkeitserziehung. Bei uns gibt es regelmäßige Toilettenzeiten, bei denen auch schon die Kleinsten (ab ca. 12 Monate) das Töpfchen aufsuchen. Es ist für den Erfolg der Sauberkeitserziehung sehr wesentlich, dass dies zu Hause wenigstens ansatzweise mitgemacht wird. Den Zeitpunkt an dem die Windel ganz entfällt, stimme ich mit den Eltern gemeinsam ab.

Der zweite Punkt betrifft Schnuller, Flasche und Co. Zum Anfang sei hierzu gleich gesagt, ich toleriere alles, jedoch nur altersgemäß. Viele Kinder, gerade kleinere, brauchen ihre Schnuller zum Einschlafen, dies ist völlig verständlich und in Ordnung. Ich versuche jedoch nach und nach den Schnuller wegzulassen, was bisher immer funktioniert hat. Somit sind die Kinder bei mir meist bis zum 18. Lebensmonat schnullerfrei.

Flasche gebe ich Säuglingen und Babys. Kinder ab ca. 10 Monaten werden schrittweise an den Becher gewöhnt. Das Trinken aus dem Becher ist ein wesentlicher Punkt, bei dem es ohne Mithilfe der Eltern meist sehr schwer für das Kind ist.

Mitgebrachtes Spielzeug, Schmusetiere, usw. sind kein Problem, jedoch kann ich nicht auf alles Acht geben. Daher bleiben die Schmusetiere im Bett oder im eigenen Fach an der Garderobe. Ein Verlust des Spielzeuges muss (falls es auf den Spielplatz mitgenommen wird) durchaus vertretbar sein. Am Liebsten ist es mir daher, wenn Spielzeug zu Hause bleibt.

Außerdem ist genügend Spielzeug bei mir vorhanden

Zum Stillen sei eines gesagt: Ich bin durchaus ein Stillbefürworter, aber in der Tagespflege ist es für mich schwer vertretbar. Bei gestillten Kindern ist das Band zwischen Mutter und Kind noch sehr stark, eine Trennung oft mit großem Schmerz für beide Seiten verbunden. Bei Stillkindern ab dem 12. Lebensmonat ist es daher ideal, wenn nur noch abends und nachts gestillt wird. So wird es auch für das Kind in der Tagespflegestelle leichter sich einzuleben.

Bei Babys ist eine individuelle Absprache, zwischen mir und den Eltern, für mich selbstverständlich.

Zum dritten Punkt gehört die Pünktlichkeit. Pünktlichkeit ist mir sehr wichtig. Genauso wie von mir erwartet wird, dass ich rechtzeitig da bin, erwarte ich dies auch von den Eltern. Früh ist das Kommen bis spätestens 8.30 Uhr (mittwochs 8.00 Uhr) – besser jedoch schon 8.15 Uhr (Mittwochs 07.45 Uhr). Nachmittags ist Pünktlichkeit auch wichtig, da ich meine Termine danach richte.

5. Ziele und Formen bei der Gestaltung der Zusammenarbeit mit Eltern, Tagespflegepersonen und der Stadt

Zum täglichen Ritual gehört es, dass die Eltern mich kurz beim Bringen über Besonderheiten informieren. Dies können zum Beispiel schlechte Nächte, Impfungen, Zahnschmerzen, usw. sein. Dieser kurze Informationsaustausch dient der Planung des Tages und individuelle Bedürfnisse schneller zu erkennen.

Selbstverständlich sind auch Gespräche beim Abholen der Kinder. Dadurch können Nachfragen, Sorgen und Freuden gemeinsam und zeitnah geteilt werden. Auf Wunsch biete ich den Eltern Gesprächstermine an, bei denen wir uns intensiver mit eventuellen Problemen, Fragen und der aktuellen Entwicklung des Kindes befassen.

Mir ist ein gegenseitig respektvoller und wertschätzender Umgang sehr wichtig. Ein gutes Verhältnis zwischen mir und den Eltern, ist die Grundlage einer erfolgreichen Kinderbetreuung.

Informationen, die die komplette Tageskindergruppe betreffen, werden per Aushang oder Elternbrief geteilt.

Elternabende führe ich nicht durch. Da diese erhöhten Organisationsaufwand für mich und die Eltern bedeuten würde.

Als Möglichkeit mit allen Eltern zusammen zu kommen, organisiere ich einmal im Jahr einen gemeinsamen Ausflug.

Sofern es möglich ist, planen wir auch gemeinsame Feste.

Regelmäßig treffe ich mich mit anderen Tagespflegepersonen, um Neuerungen und aktuelle Situationen zu besprechen. Zudem tauschen wir uns speziell zu Erziehungsansichten und Kinderentwicklung aus. Diese Gespräche dienen durchaus auch zur Fortbildung oder um einen anderen Blick auf die Situation zu erhalten.

Des weiteren habe ich Kontakt zu Tagespflegepersonen, die regelmäßig zu wichtigen Treffen der Stadt vertreten sind. Somit informiere ich mich über Neuerungen und Änderungen.

6. Fortbildung, Praxisbegleitung und kollegiale Vernetzung

Seit 2016 bin ich mit meiner Tageskindergruppe in einem Stützpunkt. In diesem werden die Kinder während meines Urlaubs, Krankheit oder an Fortbildungstagen betreut. Die Kinder erleben die Ersatztagesmutter an Tagen der Begleitung, oft ist es an unseren Ausflugstagen.

Ich nehme an unterschiedlichen Fortbildungen, spezifisch Kinderentwicklung und Tagespflege teil.

Fester Bestandteil meiner Fortbildung ist dabei für mich der „Erste-Hilfe-Kurs“.

Außerdem habe ich im Herbst 2006 eine Ausbildung in der Erlebnispädagogik begonnen, die ich leider zur Halbzeit im Herbst 2007 aus persönlichen Gründen beendet habe.

Ich treffe mich regelmäßig mit anderen Tagespflegepersonen auf dem Spielplatz, Bauernhof und zum gemütlichen Tagesmüttertreff.

7. exemplarischer Tagesablauf

07.00 Uhr – 8.30 Uhr Annahme der Kinder

07.15 Uhr – 7.45 Uhr Frühstück

08.30 Uhr – max. 11.00 Uhr tägliche Bewegung im Freien bei Wind und Wetter

11.00 Uhr – 11.20 Uhr ausziehen und fertig machen für Bett

11.20 Uhr – 12.00 Uhr Mittag essen

12.00 Uhr – 14.30 Uhr Mittagsschlaf

14.30 Uhr – 14.45 Uhr anziehen

ab 14.45 Uhr abholen der Kinder möglich

14.50 Uhr – 15.10 Uhr Vesper

ab 15.10 Uhr den Jahreszeiten entsprechendes Spielen im Freien oder im Zimmer